Im Gespräch mit Katja Knahn
Wenn wir Unternehmen in ihrer öffentlichen Wahrnehmung ansehen, dann merken wir heute sehr schnell, dass die richtige Kommunikationsform immer wichtiger wird. Dabei spielen aber nicht nur die möglichen Wege eine Rolle, sondern vielmehr nimmt der richtige Inhalt eine immer größere Aufgabe ein.
Als führendes Druckhaus stellen wir immer wieder fest, dass gerade hier eine ökologische Darstellung für die Öffentlichkeit immer entscheidender wird. In diesem Bezug haben wir mit Katja Knahn von paperkate.de gesprochen, die als selbständige Projektmanagerin in unseren Räumen eine wirklich nachhaltige Produktion begleitet hat.
„Ein wirklich ehrlicher Dialog, spielt hier eine ganz wesentliche Rolle“
Frau Knahn, Sie kommen nun schon seit vielen Jahren immer wieder zu uns. Was gefällt Ihnen denn hier besonders gut ?
Das stimmt, ich komme wirklich schon sehr lange in den Joseph-Dollinger-Bogen 22. Dabei spielt für mich ein wirklich ehrlicher Dialog eine ganz wesentliche Rolle. Alle Mitarbeiter, angefangen bei der Geschäftsleitung, bis hin zum Versand denken bei der Arbeit mit. Besonders die Drucker an der Maschine haben ein offenes Auge für das Produkt und produzieren nicht nur nach standardisierten Vorgaben.
Als selbständige Produktmanagerin betreuen Sie eine Vielzahl von Kunden in den unterschiedlichsten Sparten, was ist dabei die größte Herausforderung ?
Ein später Einstieg in das Projekt, oftmals ist dann hier schon viel verplant, eine hohe Erwartungshaltung und ein starres System. Dabei wird es immer schwerer das volle Potential aus der Aufgabenstellung für den Kunden herauszuholen und umzusetzen. Gerade in den Zeiten von der sozialen Kommunikation wird viel gezeigt, was optisch gut in Szene gesetzt ist, aber in der Produktion oftmals nur unter schwierigen Bedingungen zu realisieren ist.
Sie sind mit dem Kunden Lovis München zu uns gekommen, weil es darum ging auf einem ganz speziellen Papier zu drucken – Graspapier ! Wo bestand hier die größte Herausforderung beim Druckprozess ?
Also das Material ist nichts für Anfänger. Das Papier hat in einer Charge verschiedene Färbungen, Stärken, Oberflächenstrukturen, was also eine einheitliche Farbgebung unmöglich macht und eine drucktechnische Weiterverarbeitung sehr erschwert – vor allem vor dem Hintergrund, dass so hochwertige Verpackungsdesign zu wahren.
Graspapier
Verpackung
Sie haben die Druckabnahme bei uns im Haus persönlich begleitet, wie gut ist diese gelaufen und was hat da eher nicht so geklappt ?
Der Druckprozess war extrem aufwendig und die Fasern waren für uns ein großes Problem. Letztlich muss man bei solchen Materialien flexibel sein – so etwas klappt dann auch nur, wenn das gesamte Team flexibel ist, also angefangen beim Kunden, über den Designer, bis hin zu demjenigen der die Bogen bedruckt. Aber am Ende kann man klar sagen, dass eine gute Zusammenarbeit der Beteiligten für ein gutes Endprodukt steht.
Wie Sie ja wissen, setzen wir uns seit vielen Jahren schon für eine nachhaltige Herstellung unserer Druckprodukte ein. War dies auch ein Argument für die Realisation dieses Produktes bei uns ?
Klar ja, das spielt eine große Rolle. Die Voraussetzung war das die Parameter passen müssen, aber die Komplexität reduziert dann auch die möglichen Dienstleister, welche für ein solches Produkt in Frage kommen. Dabei war jetzt der Vorteil, dass wir uns durch die lange Zusammenarbeit schon sehr gut kannten und ich wusste, welche Arbeitsschritte in der Folge noch kommen werden.
Ein ökologisches Endprodukt verlangt dann auch nach einer entsprechenden Verpackungslösung. Haben Sie diese im Vorfeld dem Kunden vorgeschlagen oder kam dieser selbst mit der Anforderung auf Sie zu ?
Der Kunde hatte die Grundidee, aber für die technische Umsetzung, die Beratung und Realisierung kam dann paperkate.de ins Spiel. Es brauchte eine Betreuung, welche viel Erfahrung in der Herstellung von Druckerzeugnissen hat, da es hier auf ganz viele Details ankommt. Das Flächengewicht, die Stanzform, welche Fadenstärke wird verwendet – es braucht einfach jemanden mit Erfahrung, der aber gleichzeitig kreativ und mit allen Wassern gewaschen ist.
Wie sehen Sie denn generell die Entwicklung von ökologischen Drucksachen für die Zukunft ?
Zitat der Endkundin „Wir kommen da gar nicht aus“ so Astrid Pfannenstiel. Ökologie wird zum Standard, auch wenn ich selbst dies gar nicht mehr hören kann, da wir uns schon 20 Jahre mit diesem Thema auseinandersetzen.
Viele Kunden kommen dem Wunsch nach ökologischer Produktion auf uns zu und wir drucken dies sogar bei einigen Kunden in den Magazinen entsprechend ab, was vor vielen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.
Klimamäßig schließt der Druck im Vergleich zum digitalen Umfeld nicht schlecht ab ! Ich glaube, dass dies auch für die Zukunft eine große Chance für diese Branche ist und die Zeit hierfür wohl gerade gekommen ist.
Abschließend Frau Knahn, was würden Sie sich von unserem Druckhaus für die Zukunft wünschen ?
Es spricht einfach für Gotteswinter das Bodenständige, Mut und der Glaube an die Zukunft, was man vor allem gerade jetzt, auch in diesen Zeiten weiter betreiben soll.
Wir bedanken uns für die Einblicke und das persönliche Gespräch (das Interview führte Bernd Weber).
BIO KATJA KNAHN
Arbeitet als selbstständige Projekt- und Produktionsmanagerin für Gestalter, Designbüros, Agenturen, Verlage und Unternehmen. Mit langjähriger Erfahrung steuert sie alle Projekte in die gewünschte Richtung. Durch eine offene Kommunikation, klarer Struktur und dem berühmten Blick über den Tellerrand nimmt sie gelassen und sportlich jede Herausforderung an. Dabei liegt der Fokus ihrer Arbeit neben der technisch-konzeptionellen Beratung und Begleitung auf einem intelligenten Produktions- und Projektmanagement. Ihrer Erfahrung nach können durch das frühzeitige Einbeziehen der technischen Parameter großartige und nachhaltige Projekte auch mit kleineren Budgets verwirklicht werden. Dabei liegt Ihr Augenmerk auf den nachhaltigen Produktionsmöglichkeiten. Ihre größte Leidenschaft gilt Bedruckstoffen, mit deren grafischen Anwendungen und Veredelungen. Sie liebt den Austausch mit Kreativen und Partnern und gibt ihr Wissen auch in Form von Seminaren und Workshops, als Autorin und Sprecherin weiter.
paperkate.de
lovismuenchen.com
apluso.de
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